Bindehautentzündung Selbsthilfe & Vorbeugung

Vorbeugend, aber auch bei einer Bindehautentzündung, ist folgendes Verhalten ratsam:
  • Das Reiben der Augen sollte vermieden werden, da sich die Bindehautentzündung von einem auf das andere Auge ausbreiten kann.
  • Eiter und Schorf lassen sich am besten entfernen, indem das Auge mit klarem Wasser gespült wird. Achten Sie darauf, dass die Spülflüssigkeit nach außen abläuft.
  • Zum Trocknen der Augen eignen sich Einwegtaschentücher, die nach dem Gebrauch weggeworfen werden.
  • Personen mit Augenentzündungen sollten ihr eigenes Handtuch benutzen, um eine Übertragung zu vermeiden.
  • Bei Aktivitäten, bei denen man starkem Licht (wie zum Beispiel beim Schweißen, bei Schnee und im Solarium) oder gefährlichen Fremdkörpern ausgesetzt ist, empfiehlt sich das Tragen einer Schutzbrille.
  • Nach dem Kontakt mit erkrankten Personen sind die Hände zu waschen.
  • Überlasten Sie Ihre Augen nicht. Bei für die Augen anstrengenden Arbeiten (zum Beispiel am Computer) sollten Sie für eine optimale Beleuchtung sorgen und häufiger Pausen einlegen.
  • Neigen Sie zu Allergien, sollte die allergieauslösende Substanz gemeiden werden. Achten Sie besonders auf solche Kosmetika, die augennah angewendet werden.
  • Wenn Sie Brillenträger sind, achten Sie darauf, dass Ihre Brille die richtige Stärke hat. Unter Umständen muss diese alle paar Jahre angepasst werden. Eine nicht richtig angepasste Brille strengt die Augen vermehrt an und macht sie deshalb anfälliger für Infektionen.
Neben diesen Maßnahmen können auch Augentropfen, Augensalben und Augengele angewendet werden.Bei allergisch bedingter Bindehautentzündung können Degranulationshemmer wie beispielsweise Lodoxamid, Nedocromil und Cromoglicinsäure eingesetzt werden. Ebenfalls bei einer allergischen Bindehautentzündung wirksam sind H1-Antihistaminika wie beispielsweise Azelastin-HCl, Antazolinphosphat, Cetirizin, Loratadin und Levocarbastin.

Wird eine Bindehautentzündung durch unspezifische Reize wie Rauch, Wind oder gechlortes Wasser hervorgerufen, können Alpha-Sympathomimetika verabreicht werden. Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen zum Beispiel Tetryzolin-HCl, Tramazolin, Oxymetazolin-Hydrochlorid, Xylometazolin-Hydrochlorid und Naphazolin-Hydrochlorid.

Ebenfalls können antiseptische Mittel wie Bibrocathol, Povidon und Zinksulfat bei einer Bindehautentzündung eingesetzt werden. Auch Salicylsäure wirkt entzündungshemmend.

Bei einer Bindehautentzündung, bei der wenig oder keine Tränenflüssigkeit produziert wird (Keratokonjunktivitis sicca), können Filmbildner wie beispielsweise Carbomer, Polyvinylalkohol, Hydroxyethylcellulose und Hypromellose die Beschwerden lindern. Bewährt haben sich außerdem Kombinationen aus Dexpanthenol und Hyaluronsäure mit Natriumsalz sowie Hypromellose kombiniert mit Retinolpalmitat.

Freiverkäufliche Mittel gegen Bindehautentzündung sollten jedoch immer erst nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.

Wann zum Arzt bei Bindehautentzündung

Eine Bindehautentzündung kann in Eigenregie mit rezeptfreien Medikamenten für einen bis zwei Tage selbst behandelt werden. Eine augenärztliche Behandlung ist jedoch in jedem Fall erforderlich, wenn:
  • Sie die Ursache der Beschwerden nicht kennen.
  • Ihre Augen schmerzen, stark tränen, eitern oder andere heftige Beschwerden auftreten.
  • bestehende Beschwerden nach zwei Tagen nicht nachlassen oder verschwunden sind.
  • Sehstörungen auftreten
  • andere Menschen in Ihrer näheren Umgebung ebenfalls erkrankt sind.