Nokturnales Asthma

Nokturnales oder nächtliches Asthma zeichnet sich bei Patienten mit Asthma bronchiale durch nächtliche Beschwerden mit Husten und Atemnot aus. Was diese Asthmaform ausmacht, wie Sie sie behandeln lassen können und welche Ursachen nokturnales Asthma auslösen, lesen Sie auf ellviva.

Nokturnales Asthma
Einige Patienten mit Asthma bronchiale leiden besonders unter nächtlichen Asthma-Beschwerden, dem nokturnalen Asthma. Oft sind sie am Tag nahezu beschwerdefrei, nachts jedoch wachen sie mit Husten und der typischen Atemnot auf. Da hier zusätzlich zu den unangenehmen Beschwerden der Schlaf und damit die körperliche und geistige Erholung gestört sind, ist diese Form des Asthmas besonders unangenehm. Gut, dass es wirksame Therapien gibt, die schnell zur Beschwerdefreiheit führen können.

Medizinische Definition

Genau definiert wird das nokturnale (nächtliche) Asthma durch einen Abfall des FEV1-Wertes. Dieser Wert gibt das forcierte Expirationsvolumen (Ausatemvolumen) in einer Sekunde an und wird deshalb auch als Einsekundenkapazität bezeichnet. Fällt der FEV1-Wert zwischen dem Zubettgehen und dem morgendlichen Erwachen um mindestens 15 Prozent, spricht der Mediziner vom nokturnalen Asthma. Zum Vergleich: Bei Gesunden macht der Unterschied lediglich 3 bis 5 Prozent aus.

Behandlung

Gegen die mannigfaltigen Ursachen (siehe nächste Seite) des nokturnalen Asthmas gibt es ausgezeichnete Therapiemöglichkeiten. Der Arzt wird zusammen mit dem Patienten ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept erstellen. Prinzipiell unterscheidet sich die Behandlungsstrategie zunächst nicht von der bei nichtnokturnalem Asthma. Die entzündungshemmende und bronchialerweiternde Basistherapie wird auch bei diesem Typus beibehalten.

Lediglich der Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme sollte verändert und dann natürlich von den Patienten möglichst genau eingehalten werden. Denn hierzu liegen interessante Studien vor. Als bester Zeitpunkt hat sich beispielsweise bei Einmaleinnahme von entzündungshemmenden Kortisonpräparaten der Nachmittag zwischen 15.00 und 17.00 Uhr ergeben. Bei zweimaliger Einnahme ist eine Verteilung auf den Morgen und den Nachmittag am besten - und nicht, wie bei anderen Asthma-Formen üblich, der Morgen und der Abend.

Auch bei der Inhalation von bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Wirkstoffen gibt es Unterschiede in der zeitlichen Anwendung. Patienten mit nokturnalem Asthma, die einen langwirksamen Bronchialerweiterer benötigen, könnten - im Ermessen des Arztes - eine Einmaldosierung spätabends erhalten. Patienten, die überwiegend tagsüber Beschwerden haben, inhalieren hingegen morgens die Einmaldosis.

Zusätzlich gibt es, wie bei der allgemeinen Asthmatherapie, noch Bedarfsmedikamente. Wenn trotz der zeitlich individuell angepassten Therapie nächtliche Beschwerden auftreten, können schnell wirksame Bronchienerweiterer Linderung verschaffen. Diese Medikamente sind in Form von Sprays verfügbar, die im Bedarfsfall schnell angewendet werden können. Bei einer gut eingestellten Therapie treten jedoch keine nächtlichen Beschwerden auf.