Exposition: Der Angst ins Gesicht schauen

Bei diesem Verfahren werden Sie mit Ihren Ängsten konfrontiert. Daher wird es oft auch Konfrontationsverfahren genannt. Das bedeutet, dass Sie sich zunächst in Begleitung Ihres Therapeuten ganz gezielt Ihrer Angst stellen. Wenn Sie zum Beispiel unter Höhenangst leiden, wird Ihr Therapeut mit Ihnen gemeinsam auf das Dach eines hohen Gebäudes gehen. Ziel dieses Verfahrens ist es, die Angst so lange auszuhalten, bis sie von selbst vergeht. So machen Sie die Erfahrung, dass Ihre Befürchtungen nicht eintreten und Sie mit der Zeit sogar in der Lage sind, die Situation zu kontrollieren.

Wichtig ist dabei vor allem eines: Sie sollten jede Übung, die Sie sich vorgenommen haben, auch tatsächlich machen. Denn jede Flucht aus Ihrer angstauslösenden Situation würde dem Teufelskreis Ihrer Angst nur neue Nahrung geben. Falls die Angst so schlimm werden sollte, dass Sie nur noch denken „Bloß weg hier“, können Sie eine kurze Pause machen. Aber brechen Sie die Übung nicht ab. Damit Sie erfolgreich eine neue Strategie zur Bewältigung Ihrer Angst einüben.

Auf den nächsten Seiten geben wir Ihnen zehn Regeln zur Angstbewältigung an die Hand.

Angst kann nicht töten

Sehr wahrscheinlich wird Ihnen als angstgestörtem Menschen schon beim Gedanken an eine Exposition (Konfrontation) mulmig. Das ist natürlich. Aber lassen Sie sich nochmals versichern: Ihre mögliche Todesangst ist nicht wirklich. Sie existiert ausschließlich in Ihrer Phantasie. Richtig ist aber, dass durch die Expositionen hervorgerufenen Angstreaktionen Ihren Körper belasten. Auch deshalb wird Ihr Therapeut vor einer Bewältigungsübung einen ärztlichen Check veranlassen. Damit Sie sicher sein können, dass Ihnen zumindest objektiv keine Gefahr für Leib oder Leben droht.