AT1-Rezeptor-Antagonisten Anwendung

auch bezeichnet als: Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten; Angiotensin-II-Antagonisten; Sartane; Angiotensin-II-Rezeptorenblocker

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Anwendungsgebiete der Wirkstoffgruppe AT1-Rezeptor-Antagonisten und die jeweils zur Anwendung kommenden Wirkstoffe.

Alle AT1-Rezeptor-Antagonisten werden zur Behandlung des Bluthochdrucks (Hypertonie) eingesetzt. Ein Vorteil der Blutdruckbehandlung mit AT1-Rezeptor-Antagonisten ist nicht nur die sehr gute Blutdrucksenkung, sondern auch ihre herz- und nierenschützende Wirkung. Außerdem beugen sie Gefäßschäden vor, indem sie die Ablagerung von Blutfetten verhindern. In einer Studie zeigten sich die AT1-Rezeptor-Antagonisten anderen klassischen Blutdruckmitteln zum Teil überlegen. AT1-Rezeptor-Antagonisten werden daher heute gleichberechtigt von der Deutschen Hochdruckliga e.V. neben den bewährten Wirkstoffgruppen (Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer und Calciumkanalblocker) als Behandlung der ersten Wahl (First-Line-Therapie) empfohlen.

Ein zusätzliches Anwendungsgebiet für den Wirkstoff Losartan ist die Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz). Hier kann Losartan entweder zusammen mit ACE-Hemmern oder gegebenenfalls alleine (falls ACE-Hemmer nicht vertragen werden) eingesetzt werden. Bei Herzmuskelschwäche kann Losartan auch als Begleitmedikation zusätzlich zur Gabe von Diuretika, Betablockern oder Herzglykosiden eingenommen werden.

Der Wirkstoff Irbesartan ist auch zur Blutdruck-Senkung bei nierenkranken Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 geeignet.

Eine Besonderheit aller AT1-Rezeptor-Antagonisten ist ihre schwächere Wirksamkeit bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe im Vergleich zu hellhäutigen Patienten. Woran das liegt, weiß man bis heute allerdings noch nicht.

Besondere Hinweise

Die Kombination verschiedener Wirkstoffgruppen, die auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) wirken, wird in der Regel und inbesondere bei diabetisch bedingtem Nierenleiden nicht empfohlen. Zu diesen Wirkstoffgruppen gehören ACE-Hemmer, Renin-Inhibitoren und die hier beschriebenen AT1-Rezeptor-Antagonisten. Sollte in begründeten Einzelfällen die gemeinsame Gabe eines AT1-Rezeptor-Antagonisten und eines ACE-Hemmers unausweichlich sein, so darf die Therapie nur von einem Spezialisten durchgeführt werden. Dabei müssen die Nierenfunktion, die Elektrolytwerte und der Blutdruck engmaschig überwacht werden.

Bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus vom Typ 1 und Diabetes mellitus vom Typ 2) oder eingeschränkter Nierenfunktion darf ein AT1-Rezeptor-Antagonist keinesfalls gemeinsam mit einem ACE-Hemmer oder dem Renin-Inhibitor Aliskiren gegeben werden.