AIDS Symptome

auch bezeichnet als: HIV-Infektion, Acquired Immune Deficiency Syndrome, Erworbene Abwehrschwäche, Erworbenes Immunschwäche-Syndrom, Abwehrschwäche, erworbene, Immunschwäche, erworbene, Erworbene Immunschwäche

AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) wird durch Infektion mit dem Human Immunodeficiency Virus (HIV) hervorgerufen. Diese chronische Erkrankung ist lebensbedrohlich, weil sie das Immunsystem derart schwächt, dass es eindringende Krankheitserreger nicht mehr abwehren kann. Dadurch wächst die Gefahr, dass der Mensch an einer Infektionskrankheit stirbt.

Bei der Schwächung des Immunsystems geht das HI-Virus wie folgt vor: Das Virus dockt an die so genannten T-Helferzellen (auch CD4-Lymphozyten genannt) im Blut an. Die T-Helferzellen sind dafür verantwortlich, dass in den Körper eindringende Krankheitserreger bekämpft werden. Ist eine T-Helferzelle jedoch vom HI-Virus befallen, kann sie diese Aufgabe nicht mehr wahrnehmen. Denn das HI-Virus nistet sich in die T-Helferzelle ein und funktioniert sie zur Wirtszelle um, in der es sich vermehren kann. Nach einiger Zeit zerstören die neu gebildeten HI-Viren ihre Wirtszelle und befallen weitere T-Helferzellen. Täglich entstehen so mehr als zehn Milliarden neuer HI-Viren. Im Verlauf der Infektion sinkt die Zahl der T-Helferzellen ständig weiter ab, und das Immunsystem wird zunehmend schwächer. Dabei durchläuft die Erkrankung vier Stadien:

  • Im Stadium I kommt es innerhalb von sechs Tagen bis sechs Wochen nach der Infektion zu einem der Grippe ähnlichen Beschwerdebild. Fieber, geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Hautausschläge sind typische Krankheitszeichen. Bei rund 10 bis 30 Prozent der infizierten Patienten sind diese Krankheitszeichen nicht oder nur teilweise vorhanden. Dennoch können diese Patienten das HI-Virus an andere Personen weitergeben. In Laboruntersuchungen lässt sich das HI-Virus zu diesem Zeitpunkt nur mit speziellen Untersuchungsmethoden nachweisen. Antikörper gegen das HI-Virus, mit dem der Körper versucht, es zu bekämpfen, sind erst ein bis drei Monate nach der Infektion im Blut vorhanden. Auf den Nachweis dieser Anti-Körper stützt sich in der Regel die Diagnose AIDS.
  • Das Stadium II verläuft oft symptomlos und dauert bei den meisten Infizierten mehrere Jahre. Auch wenn der Patient weitgehend beschwerdefrei ist, vermehren sich die HI-Viren in dieser Zeit weiter und setzen die Zerstörung des Immunsystems fort.
  • Das Stadium III ist durch auffällige Lymphknotenschwellungen gekennzeichnet, von denen rund 40 Prozent der HIV-Infizierten betroffen sind.
  • Das Stadium IV tritt ein, wenn das Immunsystem des Infizierten auch eigentlich harmolse Erreger nicht mehr abwehren kann. Es kommt dann beispielsweise zu trockenem Husten, Atemnot, Gewichtsverlust und anhaltender Müdigkeit. Hinzu kommen über einen Monat hinaus anhaltende Beschwerden wie Fieber, Nachtschweiß und Durchfall. Kommt es durch den Zusammenbruch des Immunsystems noch zu weiteren Infektionen wie zum Beispiel einer Lungenentzündung durch den Krankheitserreger Pneumocystis carinii, zu Erkrankungen des Nervensystems oder zu bösartigen Krebserkrankungen wie dem Kaposi-Sarkom, liegt das Vollbild von AIDS vor.

Durch die starke Schwächung des Immunsystems sind AIDS-Patienten sehr anfällig für zusätzliche Infektionen mit Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze), die bei Gesunden normalerweise nicht zu einer Erkrankung führen. Solche Infektionen werden als opportunistische Infektionen bezeichnet. Dazu zählen unter anderem:

  • die Darminfektion Kryptosporidiose
  • Toxoplasmose
  • eine bei AIDS besonders häufig vorkommende Form der Lungenentzündung (Pneumocystis-carinii-Pneumonie)
  • Infektionen mit Hefepilzen, die Haut und Schleimhäute befallen (Candidosen)
  • Hirnhautentzündung (vor allem Kryptokokkusmeningitis)
  • Hepatitis B und Hepatitis C
  • Infektionen mit dem Herpes-simplex-Virus und dem Herpesvirus Cytomegalievirus, das bei Befall der Netzhaut zur Erblindung führen kann
  • eine durch das JC-Virus hervorgerufene Infektion, die zu schweren Schäden des Zentralnervensystems führen kann (progressive multifokale Leukoenzephalopathie)
  • durch Mykobakterien (Mycobacterium avium) hervorgerufene Infektionen der Atemwege.

Am häufigsten erkranken HIV-Infizierte an der bakteriellen Infektion Tuberkulose. Etwa 15 Prozent der Patienten sterben daran. Auch bestimmte - tödliche - Krebsarten treten bei AIDS-Kranken vermehrt auf.

Die Feststellung einer HI-Virusinfektion erfolgt in der Regel frühestens sechs bis zwölf Wochen nach der Infektion. Dieser Nachweis beruht auf dem Vorhandensein von HIV-Antikörpern im Blut. Der am häufigsten angewandte Test ist der so genannte ELISA-Test (Enzyme Linked Immunosorbent Assay). Es können allerdings auch bis zu sechs Monate nach einer Infektion vergehen, bis zum ersten Mal Antikörper nachweisbar sind.

Wurden HIV-Antikörper nachgewiesen, wird zur Sicherung der Diagnose der ELISA-Test wiederholt. Werden auch mit dem zweiten Test HIV-Antikörper nachgewiesen, wird zur endgültigen Diagnosesicherung der Western-Blot-Test durchgeführt. Erst wenn in allen drei Tests HIV-Antikörper nachgewiesen wurden, ist die Diagnose einer HIV-Infektion gesichert. Dieses Vorgehen ist notwendig, um Fehldiagnosen zu vermeiden.

Eine schnellere diagnostische Möglichkeit stellt der direkte Nachweis des HI-Virus zwei Wochen nach Infektion dar. Diese sehr sensitiven Tests basieren auf dem Nachweis von HIV-1-RNA im Blutplasma. Aufgrund der hohen Kosten und Spezifität dieses Tests und einer gewissen Fehlerquote wird er aber sehr selten angewandt. Dennoch ist das Ergebnis insbesondere für den von hoher Aussagekraft, wenn eine mögliche Infektion schon kurze Zeit nach einem gefährlichen Kontakt nachgewiesen werden soll. Zur Sicherung der Diagnose bei positivem Virusnachweis erfolgt zur Kontrolle circa sechs Wochen später ein Antikörpertest.

Um den weiteren zu erwartenden Verlauf der Erkrankung nach Diagnosestellung beurteilen zu können, wird in einer anschließenden Untersuchung die Anzahl der vorhandenen HI-Viren bestimmt. Aus Studien weiß man, dass die HIV-Erkrankung bei Patienten mit einer hohen Virusbelastung einen wesentlich schlechteren Verlauf nimmt als bei Patienten mit einer niedrigen Virusbelastung.

Die Zahl der HIV-Infizierten nimmt weltweit ständig zu. Am meisten betroffen ist Afrika, aber auch in Asien und den slawischen Staaten breitet sich das Virus weiter aus. Das HI-Virus wurde in den 80er Jahren entdeckt. Damals bis heute gibt es leider keine Möglichkeit, das Virus erfolgreich zu bekämpfen. Inzwischen gibt es aber eine Reihe gut wirksamer Medikamente zur symptomatischen Behandlung der HIV-Infektion. So kann eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und der Lebenserwartung der HIV-Patienten erreicht werden. Allerdings ist eine zunehmende Resistenz des HI-Virus gegen die Medikamente zu beobachten. Eine vollständige Heilung ist bis heute nicht möglich, darum ist die Prävention nach wie vor die wichtigste Maßnahme gegen AIDS.

Wann zum Arzt bei AIDS

Schon beim geringsten Verdacht auf das Vorliegen einer HIV-Infektion muss ein Arzt aufgesucht werden. Die Gefahr einer Ansteckung mit dem HI-Virus besteht insbesondere nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem HIV-Infizierten oder nachdem es zum Kontakt mit dem Blut eines Infizierten gekommen ist.

Als erste Anlaufstelle kommen der Hausarzt oder bei Frauen der Frauenarzt in Frage. Dieser veranlasst die notwendigen Antikörpertests und überweist den Patienten gegebenenfalls zu einem HIV-Spezialisten.

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